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Familien – Aufstellung der Ahnen

Familien Aufstellung 

Geht es um das Familienstellen kommt einem in diesem Kontext sehr schnell der bekannte Theologe Bert Hellinger in den Sinn, der in den späten 70er Jahren begann diese Methode zu entwickeln. 

Hierbei werden zu einem bestimmten Thema, dass jemand bearbeiten möchte, stellvertretend Personen ausgewählt, die anstelle u.a. der Familien Mitglieder in einen Kreis gestellt, um sie gemeinsam in Kommunikation und Interaktion zu bringen. Hierzu werden die Einzelnen von dem/der Aufstellungsleiter/in zu Befindlichkeit, Meinung oder sonstigen Informationen befragt. Diese Weise ermöglicht es auch mit Familien Mitgliedern in Kontakt zu kommen, die vielleicht schon nicht mehr leben oder aus einem anderen Grund nicht erreichbar sind. Ihnen wird durch eine stellvertretende Person eine Stimme verliehen. 

Dieses Phänomen des Informationsflusses beruht auf dem sogenannten morphogenetischem Feld, das die Aussage erklärt, dass alle und alles miteinander verbunden sind/ ist. 

Hierbei gilt der ethische Grundsatz niemanden zu beeinflussen, indem der/die Aufstellungsleiter/in lediglich auf das Anliegen des/der Klienten/in ausgerichtet bleibt. Das kann gelingen, indem für ihn/ihr eine lösungsorientierte Handhabung im Umgang mit dem Problem zu ermöglichen angeboten wird, die zum Wohle aller ausgerichtet ist. 

Der Mensch ist ein Individuum, aber dennoch ist er von Einflüssen durch z.B. Erziehung, also durch die Familie oder auch durch Ereignisse und vielem mehr geprägt, was sich auf Teilbereiche im Leben hinderlich auswirken können. Erwiesenermaßen gibt es Dynamiken im Familiensystem, die unbewusst Einfluss auf einzelne Familien Mitglieder nehmen können, die oft weit zurück reichen und sozusagen „vererbt“ werden.Dies können Ursachen von Handlungen oder auch Unterlassungen von Vorfahren sein. Diese Ursachen ans Licht zu bringen ist die Absicht des/der Aufstellungsleiters/in, um den Klienten zu unterstützen eine Erleichterung fürs Leben zu finden. 

Als Beispiel möchte ich im Folgenden eine solche Familien Aufstellung wiedergeben, wie sie sich am Ostersamstag diesen Jahres ereignet hat. (Namen geändert) 

Der Aufstellungsleiter fragt die Klientin im Vorgespräch nach Ihrem Anliegen. 

Ariana berichtet, dass die Inhaberin des Blumenladens, in dem sie seit ein Paar Jahren arbeitet, überraschender Weise vor hat, sich vorzeitig zur Ruhe zu setzen. Da das Geschäft seit über 20 Jahren an diesem Ort etabliert ist und bestens floriert ist bei Ariana und einer weiteren Kollegin die Überlegung entstanden, das Geschäft zusammen fortzuführen. 

Zu Anfang schien sich ihre Chefin darüber zu freuen und bekundete, ihre beiden Mitarbeiterinnen darin unterstützen zu wollen. Im Laufe der Verhandlungen jedoch veränderten sich die zunächst mündlich vereinbarten Konditionen derart, sodass die Realisierung des Vorhabens schließlich scheiterte. 

Verständlicherweise war Ariana sehr frustriert darüber, zumal sie und ihre Kollegin schon seit Wochen der Planung viel Zeit und Energie in dieses Vorhaben gesteckt haben, die nicht nur vergeudet waren, sondern auch zur Folge hatte, jetzt ohne Arbeit da zu stehen. 

„Was möchtest Du Deiner Chefin am liebsten sagen?“ fragte sie der Aufstellungsleiter. 

Als die passenden Worte erarbeitet waren, die das Gemisch aus Gedanken und Gefühlen über die entstandene Situation zum Ausdruck brachte, begann die Aufstellung mit einem Stellvertreter für die Chefin und einer Stellvertreterin für Ariana, die diesen Satz zu Beginn verlauten ließ: „Ich bin bitter enttäuscht“ 

( Anmerkung: es können sowohl Männer für Frauen stehen, als auch umgekehrt.) 

Durch den darauffolgenden Dialog in Vertretung sozusagen, stellte sich heraus, dass das freundliche, kollegiale ja fast freundschaftliche Auftreten der Chefin den Mitarbeiterinnen gegenüber, nicht „echt“ war und sich die Stellvertreterin für Ariana darüber ärgerte, sich sogar Wut bei ihr einstellte. 

An Ariana gewandt fragte nun der Aufstellungsleiter seine Klientin selbst: „Ist das, was sich hier zeigt stimmig für Dich „Ist Dir so was Ähnliches schon mal passiert?“ „Bei wem denn z.B.?“ 

Ariana kann dem Dargestellten voll und ganz zustimmen. Ihr kommen sofort Erinnerungen an vergleichbare Episoden in den Sinn, die sie mit Ihrer Mutter erlebte. 

Ein schönes Beispiel dafür, wie sich Ereignisse im Leben als segensreich erweisen können, wenn es gelingt sie als Chance zu nutzen um der Ursachen dafür auf den Grund zu gehen, um dahinter zu blicken, was sie einem eigentlich sagen wollen. 

Ab hier wendete sich die Aufstellung, nun einen Schritt weiter zurück reichend, der Ursprungsfamilie zu, zunächst der Mutter. Als sich Mutter und Tochter gegenüber stehen, erkennt der erfahrene Aufstellungsleiter schnell, dass die Tochter ihrer Mutter gegenüber eine wohlwollende Haltung hat, obwohl sie von ihrer Mutter nicht die zu erwartende Liebe erfahren hat als Kind, wie sich heraus stellte. 

Diese wohlwollende Haltung ist ganz natürlich; ein Kind geht davon aus, dass das was die Mutter sagt und tut immer RICHTIG ist und wenn die Mutter das Kind bestraft, glaubt das Kind, dass die Mutter zu recht handelt. Und um sich die liebenden Zugewandtheit der Mutter zu sichern verhält es sich sicherheitshalber angepasst und würde ALLES dafür tun. Auf der Basis der Bindungsliebe, verhält sich das Kind loyal der Mutter gegenüber. 

Auch wenn sich im Laufe des Lebens das Agieren und Reagieren auf die Mutter verändert (hoffentlich) bleibt dennoch dieser Innere Kind Anteil mit dieser beschriebenen Haltung latent Wirkungsaktiv im Unterbewusstsein. 

An manchen Stellen während der Aufstellung gibt der/die Aufstellungsleiter/in bestimmte Sätze vor und weist die Stellvertreter dabei ausdrücklich darauf hin, zu überprüfen, ob die Worte passend erscheinen. 

Der Aufstellungsleiter leitet die Klientin an, folgenden Satz zu sagen: “Mama, ich würde alles dafür tun, dass es Dir gut geht!“ Bereits nach dem zweiten Wort fängt die Stellvertreterin sofort zu weinen an, was
die Stimmigkeit der vorgegebenen Worte eindeutig bestätigt. 

Aus dem weiteren Verlauf der Aufstellung wurde klar, dass die Mutter in ein Ereignis verwoben war, zwischen einem Mörder und dessen Opfer. Das Opfer schien in den Täter verliebt gewesen zu sein und anstelle dessen die Mutter der Klientin als Täterin anzusehen. Die Mutter sühnte quasi eine Tat, die sie nie begangen hatte und war somit mit einem Teil ihrer Energie dem Totenreich zugewandt und wie gefangen dort. 

Aufgrund der wohlwollenden Haltung der Klientin ihrer Mutter gegenüber s.o. war es nun äußerst wichtig, die Klientin aus dem Bann der sogenannten Nachfolge – Dynamik, dem Platz zwischen dem Opfer und der Mutter, den sie eingenommen hatte, zu befreien. 

Dieser lösungsorientierte Schritt war gleichermaßen entlastend für die Mutter, der es dadurch/danach sogar gelang sich mehr für ihre Tochter (Klientin) zu interessieren. 

Und selbst für das Opfer kann die Klarstellung des Geschehens in Bezug auf die Schuldzuweisung bedeuten, dass es sich nun mit der eigentlichen Wahrheit beschäftigen kann/muss. Und sich aus der Verstrickung ein Stück weit ebenso befreit. Das allerdings ist nicht Ziel einer Aufstellung sondern lediglich eine Chance, die sich für Beteiligte anbietet. 

ZIEL der Aufstellung ist es dem Anliegen des/der Klienten/in zu folgen und das war in diesem Falle das ausschlaggebende ursprüngliche Problem mit der Arbeitgeberin der Klientin. 

Was sich durch die Aufstellung für Ariana geklärt hatte, war dass sie durch ihre wohlwollende Haltung ihrer Mutter gegenüber in eine Verstrickung geraten war, die sie gar nicht direkt betroffen hatte. Nebenbei wurde sogar noch ein Familiengeheimnis gelüftet es gab einen Mordfall die Familie betreffend. 

Es lässt sich mutmaßen, dass dies hier am Arbeitsplatz von Ariana auch der Fall war, nämlich dass sie in eine Verschiebung im Subjekt geraten war, die sie selbst gar nicht betraf, sondern dass sie und ihre Kollegin hier lediglich als Spiegel fungierte für ihre Chefin.
(die Chefin hatte wohl unbewusst das Gefühl, dass ihre Mitarbeiterinnen ihr ihre Praxis abnehmen wollen Verlust) 

Anmerkung: 

Erst einige Wochen später dämmerte es Ariana: es gab vor Jahren mal die Aussage, dass vermutet wird, die Stiefmutter ihres Vaters habe ihren Mann vergiftet, also den Großvater von Ariana. Ihre Absicht war es scheinbar die Alleinerbin zu werden. Dies würde einerseits die Verliebtheit des Opfers zu dem Mörder erklären und andererseits die Verknüpfung zu den Geldsorgen von Ariana, die in einer weiteren Aufstellung zum Thema wurde. 

Teil 2: 

Nach etwa 4 Monaten kam die Klientin erneut zu einer Aufstellung, die sich sozusagen an die vergangene Aufstellung anschloss, wie sich dann herausstellte und somit einen tieferen Schritt ergab. 

Die Klientin war immer noch auf der Suche eines neuen Arbeitsplatzes und befand sich aktuell in Verhandlungen dazu, wobei sie bemerkte, dass sie entgegen ihrer sonstigen Selbstsicherheit überhaupt nicht adäquat verhandeln konnte. Sie fühlte sich unsicher, unentschlossen, überfordert und ging Verpflichtungen ein, die sie eigentlich gar nicht wollte und zudem noch eine hohe Geldinvestition nach sich ziehen würde. Gleichzeitig machte sie sich verständlicherweise große Sorgen, ihre finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen zu können, wenn sie nicht bald Arbeit finden würde. 

„Ich bin in eine mir alt bekannte Falle gestapft, habe vorschnell gehandelt , hab mir selber gesagt – „das schaffst du schon – das machst du ja mit links“ – und nun fühle ich eine große Angst in mir! Ein Zustand den ich zwar ganz gut kenne, den ich aber dachte überwunden zu haben. Und wieder geht es um`s Geld, wie so oft in meinem Leben.“ berichtet sie eingehend im Vorgespräch. 

Im weiteren Verlauf des Vorgespräch`s berichtet Ariana dass sie ab der Zeit als sie in die weiterführende Schule kam, also etwa im Alter von 11 Jahren jeden Sonntag gemeinsam mit ihrer Schwester als Spülkraft arbeiten musste, um die Haushaltskasse der Eltern aufzubessern. Zudem mussten die beiden Schwestern auch nach der Schule den Haushalt weitestgehend meistern, die Eltern waren berufstätig. 

Mit 15 Jahren fing sie an während den Schulferien in einer Wäscherei an einer Bügelmaschine in Akkordarbeitsweise Geld zu verdienen, um sich eine Ausbildung zu ermöglichen, zu der sie auf eine Privatschule musste. Leider hat sie das Geld ihren Eltern anvertraut und es nie wieder gesehen. „Was wir nicht haben können wir nicht geben“ hörte sie ihre Mutter sagen als sie mit 18 Jahren ihren Schulplatz zur Ausbildung antreten wollte und aus dem Grunde das Geld bei ihren Eltern einforderte. Es folgten noch Beschreibungen der Klientin, die sie mit Ihren Partnern/Ehemännern in Bezug zu Geld machen musste, die ich jetzt nicht weiter ausführe. 

Es zeigt sich eindeutig genug, dass es sich um einen Anteil des Inneren Kindes handeln muss, der Teil, der zu früh im Leben in unangemessene Verantwortlichkeiten gestellt wurde und sich dadurch abgespalten hatte. 

„Eine Art Schockzustand, der zur STARRE führt“ erklärte der Aufstellungsleiter.“Das KIND war nicht in der Lage sich adäquat zu wehren, sich aufzulehnen, auch aus dem Grunde nicht, weil es z.T. Erfahrung mit Gewalt gemacht hat, z.B. wurde die Klientin in der Kindheit geschlagen, wie sie schon an anderer Stelle berichtet hat.“ 

Die Klientin stimmt dem Vorschlag des Aufstellungsleiters zu, dass zunächst sie selber aufgestellt wird und ein/e Stellvertreter/in für den Anteil des Inneren Kindes, das sich nicht wehren konnte. Jetzt ging es darum, die beiden in Begegnung und in Kontakt zueinander zu bringen, was dann auch reibungslos verlief. Das Ziel war es, die beiden wieder zusammen zu bringen, dem Inneren Kind Anteil zu erklären sich zu erlauben KIND zu sein, zu lachen, zu singen, zu spielen … und sich Schluss endlich auf den erwachsenen Teil zu verlassen, der dem Kindanteil erklärte, dass sie, die Erwachsenen genau das tun will, denn das genau war ihre Aufgabe und nicht die des Kindes. 

Allerdings kam eine gewisse Unruhe in der Gruppe auf, was den Aufstellungsleiter stutzen ließ. Er verstand diese Störung als dazu gehörend „sowas geschieht nicht ohne Grund“ erklärte er Ariana nach der Aufstellung. Er griff diese Störung auf, indem er nach Absprache mit der Klientin noch deren Eltern aufstellen ließ, was sich dann später als sehr positiv erwies. 

Den weiteren Hinweisen folgend ergab es sich, dass es wieder bedeutend zu sein schien, einen Stellvertreter für einen Mörder mit in die Aufstellung hinein zu nehmen und etwas später auch einen Opfer – Stellvertreter. 

Dieses Bild erinnerte an die vergangene Aufstellung von vor 4 Monaten. Ob es sich jedoch um die gleichen Personen Täter/ Opfer handelte lässt hier nur mutmaßen, es könnte so sein muss es aber nicht. Das Wissen darum ist jedoch nicht so wichtig, vielmehr von Bedeutung ist ein weiterer Lösungsschritt. 

Diesmal zeigte sich das Opfer zunächst ängstlich dem Täter gegenüber, was den Aufstellungsleiter dazu bewog eine stellvertretende Person sozusagen als Schutz zwischen Täter und Opfer zu stellen.
Dadurch gelang es dem Opfer seiner Wut etwas freien Lauf zu lassen und wieder war es gut einen Wächter zwischen den beiden zu haben, sodaß es nicht zu handgreiflichen Rangeleien kommen konnte, denn die Gefahr bestand dann sehr rasch. 

Es brauchte viel Fingerspitzengefühl und ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen vom Leiter der Aufstellung, um den Täter ein wenig in das Gefühl der Reue zu führen. Ihm zu erklären, dass dies auch ihm selber helfen werde machte ihn zugänglich dafür und auch die Frage „Wer oder was hat 

dich dermaßen verletzt, dass du so hart geworden bist?“ Ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass sowohl Handlungen als auch Unterlassungen seinen Grund haben, meist von einer sehr, sehr tiefen Verletzung herrühren. 

Nun fragte der Aufstellungsleiter die Klientin, ob sie meine dass das Opfer aus ihrer Familie käme, was Ariana sehr stark annahm, zumal sie dem Opfer auch sehr mitfühlend zugewandt war, was auf eine Identifikation mit dem Opfer hinwies. Um sie daraus zu lösen, wurde sie gebeten sich vor dem Opfer zu verneigen mit dem Satz „Ich verneige mich vor Dir und Deinem Schicksal“ was sie dann auch gerne tat. 

Ergänzend kann man sie noch bitten zu benennen, dass sie dem Opfer einen Platz in ihrem Herzen einräumt. 

Diese Wertschätzung wirkt sich sehr befreiend auf das Opfer aus, wird es doch endlich in seinem Schicksal gesehen und anerkannt. 

Und natürlich ist dies ebenso bedeutend und befreiend für Ariana, denn dies ermöglicht es ihr die Energiemenge, die bislang in dieses Mitgefühl zum Opfer in die Identifikation zu ihm floss, zu sich selbst zurückzuholen. 

Hier kommt auch einer der Grundsätze des Familienstellens zum tragen, der da lautet: Jeder ist für sein eigenen Schicksal verantwortlich! 

Sogleich trat eine andächtige STILLE auf im Raum, man konnte eine gewisse friedvolle Stimmung wahrnehmen. Ein sehr zufriedenstellendes Endbild für die Aufstellung begleitet von einem fröhlichen Innerem Kind in der Mitte neben ihrer Erwachsenen. (gesamt ca. 2277 Worte) 

Anmerkung: 

Inwieweit das Geschehen, wie es sich in einer Aufstellung zeigt der Wirklichkeit entspricht, lässt an manchen Stellen nur Mutmaßungen zu. Der Seismograph der Echtheit dessen was sich zeigt sind die emotionalen Reaktionen der Stellvertreter in Verbindung mit der Rückversicherung der Aussage des/der Klienten/in, ob dies mit dem übereinstimmt, was sie selber weiß bzw. erlebt. (morphogenetisches Feld) 

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Foto: fotolia.com

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